Immer mehr Unternehmen setzen auf simulationsgetriebene Entwicklung – und stoßen intern auf wiederkehrende Einwände. Die folgenden Mythen und kompakten Antwortbausteine helfen, Bedenken gezielt zu adressieren und Entscheidungen zu beschleunigen.

Mythos 1: „Funktioniert nicht mit unseren bestehenden Systemen.“
Hinter diesem Einwand steckt die Sorge, eine neue Plattform würde bewährte Tools und Prozesse aushebeln. Tatsächlich sind moderne cloud-native Lösungen von Haus aus interoperabel und ergänzen die vorhandene Umgebung, statt sie zu ersetzen. Sie unterstützen gängige Formate wie STEP, IGES oder STL und spielen reibungslos mit CAD-Systemen wie CATIA, Siemens NX oder SolidWorks zusammen. Über APIs und Connectoren lassen sie sich in PDM/PLM-Workflows mit Versionierung und Freigaben einbinden. Der Umstieg kann schrittweise erfolgen – etwa über einen Pilot oder PoC – und parallel zum bestehenden Setup laufen, ohne Big-Bang-Migration. Schulungen, Templates und technischer Support sorgen dafür, dass Teams schnell arbeitsfähig sind. So bleiben bestehende Investitionen nutzbar, die Lieferfähigkeit steigt und Entwicklungszyklen werden kürzer.

Mythos 2: „Wir glauben nicht wirklich daran, dass Designer simulieren sollten.“
Die Annahme, Simulation sei nur Sache von Spezialisten, erzeugt in engen Entwicklungsfenstern Engpässe. Werden Designer früh einbezogen, lassen sich Konzepte schneller validieren und Probleme rechtzeitig erkennen – ohne Qualitätsverlust. Geführte Workflows mit geprüften Randbedingungen und klaren Leitplanken sichern belastbare Setups; Rollen, Reviews und Freigaben wahren die Governance. So fokussieren sich Experten auf komplexe Fälle, während Standardfälle zügig im Team gelöst werden – mit kürzeren Feedbackschleifen und besseren Entscheidungen direkt im CAD-Kontext.

Mythos 3: „Wir machen doch schon Simulation.“
Viele Unternehmen simulieren bereits – die Frage ist, wie skalierbar und zugänglich diese Simulation ist. Cloud-native Lösungen entkoppeln Sie von teurer Hardware und deren Pflege, bieten elastische Rechenleistung für parallele Läufe und ermöglichen KI-gestützte Auswertungen. So wächst der Machbarkeitsraum von klassischer FEA/CFD hin zu Thermik, Elektromagnetik und Multiphysik. Gleichzeitig werden Ergebnisse einfacher geteilt, Teams arbeiten abteilungsübergreifend auf derselben Basis – Entscheidungen werden schneller und Innovationen wahrscheinlicher.

Mythos 4: „Die OEMs bestimmen, welches Tool wir nutzen müssen.“
In vielen Lieferketten gibt es Vorgaben der OEMs zur eingesetzten Software – das kann wie eine Einschränkung wirken. Cloud-native Plattformen eröffnen hier jedoch Chancen: Sie ermöglichen nahtlose Zusammenarbeit und Datenaustausch über Unternehmensgrenzen hinweg. Vorgefertigte Templates und Workflows orientieren sich an bewährten Industriestandards – etwa für Strukturintegritäts-, Aerodynamik- oder Wärmemanagementanalysen – und lassen sich flexibel an OEM-Anforderungen anpassen. So bieten Zulieferer nicht nur Compliance, sondern differenzieren sich durch Effizienz und Innovationskraft.

Mythos 5: „Cloud-Sicherheit stellt ein Risiko dar“
Sicherheit ist ein zentrales Thema bei Cloud-Lösungen – doch moderne Plattformen setzen auf starke Verschlüsselung sowohl im Datenverkehr als auch bei der Speicherung. Zugriffsrechte werden streng kontrolliert, und regelmäßige Audits sowie Compliance-Zertifizierungen (z. B. SOC 2 Typ I) sichern Vertraulichkeit und Integrität. Zudem erfüllen diese Systeme branchenspezifische Sicherheitsanforderungen, sodass der Einstieg in Cloud-basierte Simulation bei minimalem Risiko möglich ist.

Fazit
Zulieferer haben berechtigte Bedenken hinsichtlich Kompatibilität, Workflow-Effizienz und Sicherheit. Gleichzeitig bieten cloud-native Simulationsplattformen pragmatische und bewährte Antworten auf diese Herausforderungen. Durch das Abtragen dieser Mythen lassen sich Wandelprozesse überzeugend gestalten – und so schaffen Unternehmen Innovation, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.